Ich faules Stück habe mir immer noch nicht die Bilder vom Japantag oder von den vergangenen Bronie-treffen besorgt, so dass ich jetzt ein weiteres Thema dazwischen schiebe. In einem Wort:
OTOMEN
"Otomen" ist ein japanisches Wortspiel und gleichzeitig die Vorlage
eines Manga, den ich noch in meiner "Mochis Manga Merchandise-Serie"
vorstellen werde.
Das Wort "Otome" bedeutet im Japanischen "Mädchen"
oder "Jungfrau" und wird oft für die Bezeichnung von besonders
mädchenhaften Dingen verwendet. Das Wort setzt sich im Japanischen aus
zwei Kanji zusammen. Eines dieser beiden Zeichen bedeutet "Frau". Wenn
dieses Zeichen nun durch das zeichen für "Mann" (Zu Englisch: "Men")
ersetzt wird, liest man das Wort aufgrund des Wortspiels "Otomen".
Otomen bezeichnet daher einen Jungen oder einen Mann, der ein außergewöhnlich hohes Interesse an mädchenhaften Dingen hat. Und wer sich mein Profil hier näher angesehen hat oder meine Blogeinträge tatkräftig verfolgt, der weiß, dass dieser Begriff sehr gut auf mich zutrifft.
Das ich ein Otomen bin, das hat sich schon gezeigt, als ich noch klein war. Als Diddl damals berühmt wurde, hatte ich selbst weitaus mehr Spaß an Diddlina, als an die ursprüngliche Diddl-Maus.
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Diddlina |
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Diddl |
Ein Wunder, dass ich keinen Fußfetisch habe...
Die "märchenhaften" Kostüme der Mädchen fand ich zu Karneval schöner, als die "actiongeladenen" Kostüme der Jungs.
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Prinzessinnenkostüm |
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Darth Vader Kostüm |
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Und mit den Mädchen über Sailor Moon, Card Captor Sakura oder DoReMi zu reden, war für mich weitaus spannender, als mich mit den Jungs über Kickers zu unterhalten.
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Sailor Moon |
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Card Captor Sakura |
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DoReMi |
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Kickers |
Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass ich mit den anderen Jungen nie etwas gemein hatte. Natürlich trug ich für mein Geschlecht typische Karnevalskostüme und natürlich spielte ich mit meinem Bruder oder mit Freunden im Garten zusammen Fußball. Und ich war sicherlich auch nicht der einzige Junge, der nichts mit "regelkomformen Fußball" oder "Fußball im Fernsehen" anfangen konnte - es ist einfach so, dass ich mich in der Welt der Mädchen damals besser zurecht fand, als meine gleichgeschlechtlichen Freunde.
Auch heute hat sich daran nicht viel geändert - hier zeige ich euch zum Beispiel ein paar typische Mädchensachen, die ich super schön finde. Beziehungsweise finde ich die Schreibwaren einfach schöner, als ähnliche neutrale oder männliche Versionen:
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Eine Hello Kitty und ein paar Schreibwaren, die ich bei mir zu Hause habe |
Dass rosa meine absolute Lieblingsfarbe ist, das sollte an dieser Stelle niemanden mehr überraschen. Mein Bett war ab und zu auch schonmal sehr "otomemäßig" dekoriert und auch rosafarbene Schlafsachen sind teils vorhanden.
Ich - als Junge - mag kitschige Mädchensachen. Da dieses Faible keinesfalls der Norm entspricht, habe ich mich selbst schon häufig gefragt, warum ich solche Sachen überhaupt mag. Hängt das mit anderen Eigenarten von mir zusammen, führt es zurück auf frühere Erlebnisse oder bin ich einfach seit meiner Geburt so?
Diese Fragen kann ich nicht beantworten - ich weiß nicht, weshalb ich so bin, wie ich bin. Aber mittlerweile reicht es mir, zu wissen, dass ich diese Sachen mag und was diese Dinge in mir auslösen - und das reicht.
Das Gefühl, dass ich in der Nähe meiner Otome-Sachen verspüre, habe ich
Kuraude vor sehr kurzer Zeit wie folgt erklärt:
"[...] mein herz bleibt jedesmal stehen, wenn ich solche süßen sachen sehe - wenn ich von rosa und mädchensachen umgeben bin, fühle ich mich wie im himmel - ich weiß nicht wieso [...] es ist einfach super schön."
Ich werde deswegen ab und an auch als Prinzessin bezeichnet - manchmal scherzeshalber, manchmal ernst gemeint - aber damit habe ich keine Probleme - es trifft zum Teil eben zu und ich mag es sogar. Es zeigt mir, dass dieser Teil von mir akzeptiert wird. Weitaus gravierender finde ich es, deswegen als Schwul oder sonstwas bezeichnet zu werden. Nicht, dass ich ein Problem mit Schwule hätte - ich habe selbst schwule Freunde und Bekannte - aber ich selbst bin es eben nicht. Und wer möchte schon als etwas bezeichnet werden, was man einfach nicht ist?
Genauso fühle ich mich in rosafarbenen Schlafsachen nicht wohler oder unwohler, als in meiner blauen Jeans, meinem schwarzen T-Shirt und meinem beigen Sakko - ist ja nicht umsonst mein standard-outfit...naja gut, zugegeben, ich würde jetzt nicht mit Jeans und Sakko ins Bett gehen ;D
Wer sich unsicher ist, in welcher Schublade er mich jetzt stecken möchte, der kann ja einfach eine neue bauen...
Wenn meine Freunde dieses Verhalten von mir nicht akzeptieren würden und wenn meine Freundin ein Problem damit hätte, dass ich dieses Faible habe, dann hätte ich diesen Blogeintrag hier wahrscheinlich im Leben nicht geschrieben - daher möchte ich euch einmal mehr danken :)
Und wer jetzt denkt: "Ach! Deswegen mag der Kerl 'my little pony'!", der wird bitter enttäuscht werden. Das gucke ich, weil ich es cool und witzig finde!