Montag, 14. April 2014

Rezept 003: Tamagoyaki

 Ein kleiner Allrounder: Tamagoyaki
(1 Omelett - bis zu sechs Stücke für 1 bis 6 Personen)

Dank meiner vielen Freizeit (mein Dank gilt der deutschen Bahn -.-') ... hier mein versprochenesm nächstes, ebenfalls noch sehr simples Rezept: Tamagoyaki!

Tamagoyaki ist die klassische, japanische Art eines Rühreis. Es hat im Gegensatz zu unserem Rührei eine feste Form - weil es mit vielen Schichten gerollt wird. Außerdem schmeckt es süßlich. Mir schmeckt es sehr gut, doch wer mit süßem Rührei nichts anzufangen weiß, der sei unbesorgt: Der Geschmack lässt sich problemlos variieren.

Was wird benötigt?
2 große ~ 3 mittelgroße Eier
1 EL HonMirin (Reiswein) ODER 1/2 bis 1 TL Zucker
1/2 TL Sojasoße (Ich benutze hier helle Sojasoße)
1 Prise Salz
 - Eine passende Pfanne, nicht zu groß und bestenfalls eckig. Bei einem weit bekannten Onlinehandel, welcher ehemals nur Bücher verkaufte, erhält man z.B. eine schöne, kleine Tamagoyaki Pfanne, welche ich ebenfalls verwende.





Schritt 01)

Das Rezept ist so vielseitig, wie unkompliziert. Alle Zutaten werden wie die Eier bei unserem klassischem Rührei einfach kurz miteinander vermischt. Das Ei sollte nicht schaumig werden.

Schritt 02)
Nun wird eine Pfanne mit Öl eingerieben und erhitzt - bei den meisten Herden auf mittlerer Stufe. Ich gieße zuerst eine große Menge Öl in die Pfanne, welches ich anschließend mit einer kleinen Schlüssel wieder auffange.

Oben seht ihr die fertige Eimasse. Und mit der Pfanne kann ich die Ölmenge irgendwie gut abschätzen...
 
Hier wird erstmal ein handelsübliches Küchentuch verwendet. Ich sauge das Öl damit auf. Mit den Stäbchen bin ich schnell und flexibel, was in den weiteren Schritten noch hilfreich ist...


...so kann ich das Öl möglichst schnell in die Pfanne verteilen.


Schritt 03) 
Sobald die Pfanne erhitzt ist, wird ungefähr 1/3 vom Ei in die Pfanne gegeben. Bei meiner kleinen Tamagoyaki-Pfanne reicht diese Menge gerade so, damit das Ei möglichst dünn in der ganzen Pfanne verteilt wird.



Schritt 04) 
Nur wenige Sekunden später ist das Ei zwar noch nicht fertig, hat aber schon eine stabile Form angenommen - mehr brauchen wir auch nicht! Das Ei wird von einem Ende zum anderen "aufgerollt". Sofort wird die freigewordene Stelle in der Pfanne wieder mit Öl eingerieben. Nun wird erneut ein Teil der Eimasse in die Pfanne gegeben. Der bereits vorhandene Teil wird dabei kurz angehoben, damit das Ei auch überall hin gelangen kann. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis die Eimasse aufgebraucht ist. Dabei wird versucht, das Ei immer um/auf die vorherige Eischicht zu Rollen.

Stäbchen...Gabel...Pfannenwender...zum aufrollen wird verwendet, was einem persönlich am besten liegt.

Schritt 05)
Wenn das Ei jetzt alles andere als formvollendet aussieht - kein Problem! Sobald auch die letzte Schicht aufgerollt ist, kann ein Pfannenwender oder ähnliches verwendet werden, um das Ei in der Pfanne in die richtige Form zu drücken. Dabei wird das Ei auch ab und an auf eine andere Seite gerollt, damit es nicht dunkel wird.


Ein wenig draufdrücken...

...dabei auch ab und an wenden...

Schritt 06)
Sobald es die gewünschte Form erreicht hat, ist es auch schon fertig und kann serviert werden - kalt schmeckt es am besten!

 
...und fertig! Bei meinem ersten Versuch ist es leider etwas zu dunkel geworden. Geschmeckt hat es trotzdem! Bereits ab dem zweiten Versuch sah es nahezu perfekt aus! Davon werde ich künftig auch noch Bilder zeigen.

Klein geschnitten ergibt das ganze sechs Stücke.

Allzu lange lässt sich das fertige Ei allerdings nicht verwahren, aber zum Bento kann man es mitnehmen, sofern es in nächster Zeit verspeist wird.

Zum Schluss noch ein paar Anregungen. Ich habe erwähnt, dass das Rezept nicht bloß einfach, sondern auch sehr vielseitig ist. Dazu ein paar Ideen:
- Anstatt des süßen Reisweins bzw. des Zuckers lässt sich auch Pfeffer verwenden. Schon hat das Ei einen herzhaften Geschmack.
- Man kann auch bis zu 2 EL Milch und etwas Kartoffelstärke hinzufügen, damit das Ei leichter in Form gebracht werden kann.
- Sowohl für das Auge, als auch für den Geschmack lässt sich Tamagoyaki sehr einfach aufpeppen. Zum Beispiel, indem die Eimasse mit gehackten Kräutern, zum Beispiel Salatkräutern oder mit gehacktem Gemüse vermischt wird. Auch eine nicht-vegetarische Art ist ohne Probleme machbar. Thunfischstückchen, klein geschnittener Schinken, Hackfleisch etc. - hier hat man sehr viel Spielraum.
- Nicht nur als Zugabe für die Eimasse, sondern auch als als Füllung für die Tamagoyaki können verschiedene Zutaten wie Gemüse, Käse, Würstchen etc. verwendet werden.
- Tamagoyaki wird übrigens auch gerne anstelle von Fisch verwendet für eine Variante von "vegetarischem Sushi"
- Egal, ob Tamagoyaki oder deutsches Rührei - auf dem Brot macht sich das Ei ebenfalls sehr gut. In meinem Fall bevorzugt in Kombination mit einem Schinken-Käse-Brötchen ;)

Und weil es mich sehr inspiriert hat, bevor ich angefangen habe, mich der japanischen Küche zu widmen: Es gibt ein wirklich gutes Youtubevideo, welches euch zeigt, wie ein großes Tamagoyaki gemacht wird. Hier wird zusätzlich "Dashi" verwendet - nicht zwingend notwendig, sorgt neben einer weiteren Geschmacksnote allerdings für eine sehr gute Konsistenz. Bitte beachtet, dass der ganze Prozess aufgrund der Größe aufwendiger und langwierig ist. Kopiert dazu einfach folgendes in Youtube hinein: "ダシ巻き玉子焼 Japanese Omelette"


Das wars auch wieder von meiner japanischen Küche. Beim nächsten Mal widme ich mich einer leckerem Teigware ... Dorayaki (japanischer Pfannkuchen mit roter-bohnen Paste) oder Meronpan (japanisches "Melonen"brot) - lasst Euch einfach überraschen, früher oder später stelle ich ohnehin beides vor :)