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Die meisten Menschen gehen zum Arzt, weil sie krank oder verletzt sind. Im Normalfall kommen diese Menschen dann gesund oder zumindest mit Rezepten oder Vorschlägen zur Besserung wieder raus. An jenem Freitag war es bei mir jedoch eher so, dass ich vollkommen fit zum "Arzt" gegangen bin und blut-spuckend wieder zu Hause an kam.
Naja gut, der Arzt war ein Chirurg und er hat mir auch weniger geschadet, als dass er mir die Weisheitszähne entfernt hat. Aber ich wollte es dramatisch klingen lassen (\^_^/)
Ungefähr zwei Jahre lang habe ich mich vor dieser Operation gedrückt, doch da mir...
...erstens die Ausreden ausgingen...
...zweitens Kuraudes Zahnarzt mir gesagt hat, dass ich langsam mal was machen lassen sollte...
...und drittens Usai bereits beim gleichen Chirurgen war...
...konnte ich nicht anders, als die Operation endlich geschehen zu lassen.
Immerhin, mir wurde angeraten, vor der Operation "möglichst gut" zu Essen. Und das habe ich auch getan...um sieben Uhr Morgens...nachdem ich geduscht habe...
Leckeres Frühstück - Pizza, Chilli-cheese-nuggets und ein Gänseei. Weitere Pommes waren noch im Ofen. |
Und ein Choco Lava als Frühstücksnachtisch :3 |
Mehr als gut gesättigt dauerte es nun keine Stunde mehr, bis der Spaß beginnen konnte. Also habe ich noch schnell ein Vergleichsbild geschossen und dann ging es los!
Vergleichsbild 01: Freitag vor der OP |
Die Operation an sich verlief sehr gut. Naja, die zwei Spritzen in den Gaumen waren natürlich sehr unangenehm, aber dafür war die Betäubung so stark, dass ich tatsächlich überhaupt nichts gespürt habe. Weder bei den beiden Zähnen, die einfach gezogen werden konnten, noch bei den Zähnen, die im Mund zerteilt werden mussten. Um so witziger war es, wenn der Chirurg so etwas sagte, wie: "Das drückt jetzt ein klein wenig." - Als ich ihn angesehen habe, sah ich, wie er mit seinem ganzen Körpergewicht gearbeitet hat ... naja, gut xD
Während der OP habe ich also nichts weiter gespürt, via Handy durfte ich sogar Musik hören und abgesehen von dem Blut, welches ich teilweise geschluckt habe, kann ich tatsächlich von einer sehr angenehmen Behandlung sprechen.
Weniger angenehm, aber keinesfalls schmerzend, waren die kommenden Tage:
Tag 01 - Der Tag der OP
Als ich wieder zu Hause war, konnte ich meinen Mund vorerst überhaupt nicht bewegen. Das hat auch zur Folge gehabt, dass mein nächstes Vergleichsbild einer interessanten Vampir-Zombie-Mischung gleicht:
Vergleichsbild 02: Freitag nach der OP (Bitte lächeln :D) |
Mit dem Abklingen der Betäubung ließ der Blutfluss dann auch langsam nach. Dank einer Dolormin spürte ich keine Schmerzen. Getrunken habe ich mein berühmtes Erdbeerwasser mittels eines Trinkhalms - Essen kam für mich noch nicht in Frage...zumindest bis zum späten Abend.
So verbrachte ich die Zeit meist im Bett, mit viel Trinken und möglichst wenig Sprechen. Außerdem achtete ich darauf, den Mund nicht aufzureißen und keinen Druck auszuüben. (Niesen, Schnäutzen, Gähnen, Lachen etc.)
Gegen 22:00 Uhr habe ich einen Yoghurt gegessen - das sollte man am besten bleiben lassen, da die Wunden sich durch Milchprodukte leicht entzünden können. Leider habe ich in dem Moment nicht dran gedacht - aber da ich den Mund sofort vorsichtig umgespült habe, wie seitdem nach jeder Mahlzeit, ist zum Glück nichts schlimmes passiert.
Zum Ende des Tages habe ich mir noch die vorderen Zähne geputzt.
Kühlung: Permanent
Ernährung: Viel Trinken / Keine Milchprodukte (Vor der OP gut frühstücken!)
Schmerzmittel: Dolormin Schmerztabletten
Hygiene: Vorsichtiges Zähneputzen (Vor der OP duschen gehen)
Beobachtung/Reaktion: Starker Blutfluss zu Beginn, viel im Bett gelegen. / Niesen, Schnäutzchen, Gähnen und Lächeln unterdrücken
Tag 02 - Samstag
Die vergangene Nacht war der Horror. Ich sollte nicht auf der Seite schlafen, doch das Einschlafen auf dem Rücken war für mich unmöglich. Deshalb lag ich von Mitternacht bis 05:30 wach. Dann wurde es mir zu viel, weshalb ich auf dem Kühlpad vorsichtig, seitlich eingeschlafen bin.
Am Morgen sah ich dann so aus:
Vergleichsbild 03: Samstag - Nach der Betäubung sind die Lippen noch dick und die Schwellung zeichnet sich ab. |
Mein Freitagsfrühstück hielt sehr gut vor, denn Hunger verspürte ich nach wie vor nicht.
Außerdem hatte ich auch keine Schmerzen, da ich die Dolormin Schmerztabletten in regelmäßigen Abständen zu mir nahm. (06:00 Uhr - 12:00 Uhr - 16:00 Uhr - 20:00 Uhr - 24:00 Uhr)
So hatte ich noch Puffer für eine sechste Schmerztablette - zumal ich vom Chirurgen für die Zeit nach der OP noch weitaus stärkere Schmerzmittel bekam, welche ich zum Glück nicht brauchte.
An diesem Tag habe ich die Wangen noch ungefähr jede zweite Stunde eine Stunde lang gekühlt.
Den Mund bekam ich noch nicht weit auf und als ich mir mal selbst versucht habe, in den Mund zu schauen, habe ich weiß-gelblichen Schleim an den Wundstellen bemerkt. Dieser "Wundschleim?!" ist vollkommen natürlich, unterstützt den Heilungsprozess und hat nichts mit Eiter oder ähnlichem zu tun - daher keinesfalls abkratzen und bestenfalls nur nach der Nahrungsaufnahme umspülen.
Dank der Erfahrung aus der vergangenen Nacht, legte ich mir dann gegen Mitternacht das Kühlpad unter die Wange und schlief seitlich ein.
Kühlung: Jede zweite Stunde für 60 Minuten
Ernährung: Viel Trinken / Keine Milchprodukte / Brühe~Flüssignahrung / Suppen ohne zu Kauen / Nach Nahrungsaufnahme den Mund vorsichtig umspülen
Schmerzmittel: Dolormin Schmerztabletten (06:00 Uhr - 12:00 Uhr - 16:00 Uhr - 20:00 Uhr - 24:00 Uhr)
Hygiene: Vorsichtiges Zähneputzen
Beobachtung/Reaktion: weiß-gelblicher Schleim an den Wundstellen - Nicht abkratzen, da nötig zur Heilung. / Niesen, Schnäutzchen, Gähnen und Lächeln unterdrücken
Tag 03 - Sonntag
Der dritte Tag ist bekanntlich der Schlimmste - Und was die Schwellung an belangte, so war dies bei mir tatsächlich der Fall. Mit ziemlich dicken Backen und sogar mit einer leichten Verfärbung wachte ich Sonntag wie folgt auf:
Vergleichsbild 04: Sonntag - Erhöhte Schwellung und leichte Verfärbung |
Normalerweise treffe ich mich Sonntags mit dem Rest der Top Vier: Usai, Kuraude und Don. Und da ich die ohnehin leichten Schmerzen so lindern konnte, dass ich sie gar nicht mehr spürte, hielt uns auch an diesem Tag nichts von einem gemeinsamen Treffen ab. Meine lieben Freunde kamen an dem Tag zu mir und leisteten mir seelische Unterstützung. An diesem Tag fing ich auch wieder an, mehr zu Reden. Neben der Nudelsuppe zum Mittag gab es über den Tag verteilt auch "Heiße Tassen", bei welchen ich ebenfalls wartete, bis sie nicht mehr heiß waren :)
Dank meinen Freunden verging die Zeit für mich wie im Flug - und siehe da, plötzlich war es Abend. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich die Wangen nur alle sechs Stunden gekühlt.
Bislang habe ich es vermieden, erneut zu duschen, da ich den Blutdruck durch warmes Wasser nicht zu sehr anregen wollte. Da ich nach zwei Tagen aber einfach nicht ungeduscht ins Bett wollte, habe ich mich mit dem Duschen bei lauwarmen Wasser beeilt. Zusätzlich fing ich an diesem Tag auch wieder an, die hinteren Backenzähne vorsichtig zu putzen.
Ernährung: Viel Trinken / Keine Milchprodukte / Brühe~Flüssignahrung / Suppen ohne zu Kauen / Nach Nahrungsaufnahme den Mund vorsichtig umspülen
Schmerzmittel: Dolormin Schmerztabletten (06:00 Uhr - 12:00 Uhr - 16:00 Uhr - 20:00 Uhr - 24:00 Uhr)
Hygiene: Vorsichtiges Zähneputzen / Eilig duschen bei lauwarmen Wasser
Beobachtung/Reaktion: Maximale Schwellung und Verfärbung am dritten Tag / Niesen, Schnäutzchen, Gähnen und Lächeln unterdrücken
Tag 04 - Montag
Den Beweis, dass der dritte Tag der Schlimmste sei, bekam ich Montag früh. Als ich aufwachte, bemerkte ich, dass die Schwellung langsam zurück wich:
Vergleichsbild 05: Montag - Die Schwellung lässt langsam nach. |
Die rechte Seite sah im Gegensatz zur linken wieder recht normal aus. Das konnte ich auch ganz klar spüren, da ich rechts wieder zubeißen konnte. Die einzigen, sonstigen Besonderheiten an diesem Tag waren, dass ich einen Kontrolltermin beim Chirurgen hatte, der alles für einwandfrei erklärt hat und dass ich nun anfing, Vanilleyoghurts zu verspeisen. Natürlich habe ich auch hier nach jeder Mahlzeit den Mund umgespült. Gekühlt wurde alle sechs Stunden und alles blieb beim alten.
Ernährung: Viel Trinken / Milchprodukte wieder erlaubt / Brühe~Flüssignahrung / Breiiges / Suppe ohne zu Kauen / Nach Nahrungsaufnahme den Mund vorsichtig umspülen
Schmerzmittel: Dolormin Schmerztabletten (06:00 Uhr - 12:00 Uhr - 16:00 Uhr - 20:00 Uhr - 24:00 Uhr)
Hygiene: Vorsichtiges Zähneputzen
Beobachtung/Reaktion: Keine besondere Beobachtung, die Heilung verläuft optimal.
Tag 05 - Dienstag
Während ich in den letzten Nächten immer mal wieder wach wurde - wennauch ohne stechende Schmerzen - so bin ich in der Nacht von Montag auf Dienstag nur ein einziges Mal wach geworden, gegen sieben Uhr. Schnell die Dolormin geschluckt und wenige Stunden später erkannte ich eine deutliche Besserung:
Vergleichsbild 06: Dienstag - Das Gesicht nimmt wieder die alte Form an. |
Sehr vorsichtig konnte ich an diesem Tag bereits auf beiden Seiten wieder zubeißen. Dennoch war mir die Nahrungsaufnahme für festere Lebensmittel zu riskant, weshalb ich noch bei der alten Ernährung geblieben bin. Mit Nudelsuppen, Vanilleyoghurts, heißen Tassen - und vorallem Vanilleeis mit Schokosauce (und zwar nicht gerade wenig davon) - ließ es sich immerhin super leben.
Da aber selbst der leichte, kribbelnde Schmerz nicht mehr zu spüren war und da ich den Mund etwas weiter auf bekam, reduzierte ich die Einnahme der Schmerzmittel von fünf Tabletten auf vier.
Ernährung: Viel Trinken / Milchprodukte wieder erlaubt / Brühe~Flüssignahrung / Breiiges / Suppe ohne zu Kauen / Nach Nahrungsaufnahme den Mund vorsichtig umspülen
Schmerzmittel: Dolormin Schmerztabletten (06:00 Uhr - 12:00 Uhr - 18:00 Uhr - 24:00 Uhr)
Hygiene: Vorsichtiges Zähneputzen
Beobachtung/Reaktion: Kein sanfter Schmerz mehr, sondern nur noch eine leichte Spannung. / Niesen, Schnäutzchen, Gähnen und Lächeln unterdrücken
Tage 6 bis 8 - Mittwoch bis Freitag (Tag, an dem die Fäden gezogen wurden.)
Endlich! Von Dienstag auf Mittwoch konnte ich durchschlafen! Seitlich, ohne Probleme und ohne Kühlpad. Am Morgen sah ich wieder wie der alte Mochi aus:
Vergleichsbild 07: Mittwoch - Ich bin wieder erkennbar :) |
Ich fühlte mich fit und ging auch wieder raus. So habe ich beispielsweise kurz Kuraude besucht und bin ein wenig durch die Stadt getrabt. Außerdem begann ich auch wieder, feste Nahrung zu mir zu nehmen. Vorsichtig genoss ich ein Fertiggericht (Nudel-Broccoli-Auflauf). Zu diesem Anlass habe ich die Schmerzmittel weiterhin reduziert und die Tage bis Freitag Morgen wie folgt verbracht:
Ernährung: Viel Trinken / Jegliche Nahrung erlaubt / Bei besonders fester Nahrung eventuell vorsichtig sein / Nach Nahrungsaufnahme den Mund vorsichtig umspülen
Schmerzmittel: Dolormin Schmerztabletten (12:00 Uhr - 24:00 Uhr / Eine letzte vor dem dritten Besuch beim Chirurgen zum Fäden ziehen)
Hygiene: Vorsichtiges Zähneputzen
Beobachtung/Reaktion: Schokosauce ist viel zu schnell aufgebraucht. / Habe neue gekauft.
Vergleichsbild 08: Freitag nachdem die Fäden gezogen wurden --> Alles ist so, wie es sein soll :) |
Am achten Tag wurden mir dann die Fäden gezogen. Seitdem ist die Spannung im Mund auch weg, ich kann wieder alles mögliche essen und fühle mich so fit wie zuvor. Schmerztabletten gibt es keine mehr. Und in der Hoffnung, dass meine Freunde sich an den Bildern ergötzen konnten und dass ich anderen Menschen mit diesem Bericht weiter helfen konnte, gehe ich nun meinen ersten Kaffee nach einer Woche genießen. (Das hätte ich auch schon in den letzten Tagen tun können?!)
Zum Abschluss zeige ich euch die Schmuckstücke ;) |
Cool das du echt jeden Tag nach der OP festgehalten hast und ich finde es schon krass was für Auswirkungen deine Op hatte.. ich hatte kaum Schwellungen und auch nicht so viel Blut wie du.. armer Kerl! Aber jetzt hast du es ja geschafft! Bin stolz auf dich! ^__^
AntwortenLöschenHmmm was für ein Leckers Frühstück *p*
AntwortenLöschenAch herm...armes Mochi <3
Aber echt cool...das du jeden Tag dokumentiet hast ^.^
Ich bin auch so Stolz auf dich, schön das du es auch hier dir hast ;3
Knuddel